Samstag, 2. Februar 2013

Mein Song: Die digitale Frau zum Artikel "Brauchen wir eine neue Frauenbewegung?"


Auf dem Blog rechts oben hab ich mal wieder meinen restorm Player installiert mit dem Song "Digi Frau Rap". Der ist nicht neu, schon ca 5 Jahre alt, nach einem Artikel von der Journalistin Irene Stratenwerth, den sie mal in der "Brigitte" veröffentlicht hat.
Der Titel hieß:

Da sie eine gute Bekannte von mir ist und ich den Artikel so toll fand, hab ich ein Lied dazu geschrieben und mein Sohn  hat mir einen seiner Beats gegeben und den Song produziert. Irene fand damals, dass noch nie ein Text von ihr so schön vertont worden sei,
Vielleicht gefällt er ja der ein-oder anderen von euch,
viel Spaß beim Hören! 


Digi – Frau Rap


Auf Track 1 geben wir den lebensfrohen, emotional stabilen Single
Auf Track 8 gehen wir mit harten Bandagen gegen Konkurrenz im Job vor
Auf Track 5 warten wir darauf, den Richtigen sanft zu verführen
Auf Track 11 können wir das Auto, den DSL Zugang/ die Klospülung ganz allein reparieren
Auf Track 13 pflegen wir weibliche Netzwerke
Auf Track 9 wischen wir Rotznasen, singen Schlaflieder und vermitteln bleibende Werte,
auf Track 7 üben wir uns in buddhistischer Gelassenheit
auf Track 10 lassen wir uns auch noch in den Elternrat wählen
auf Track 2 pflegen wir ein ausgefallenes Hobby, das wir notfalls zum Beruf machen könnten
auf Track 6 retten wir die Welt/den Regenwald/den Frieden
auf Track 3 kennen wir alle Zutaten der gesunden Küche
auf Track 12 bereiten wir einen deftigen Schweinebraten
Dass wir bei alledem stets schön, schlank, gebildet und sportlich auftreten, versteht sich von selbst


Intro:
Sie ist schon lange im 3. Jahrtausend angekommen
Und hat einige Spurwechsel vorgenommen:


Die lila Latzhose hat es vorgemacht
Und nun sind wir Kanzlerin
Haben wir’s geschafft?
Wir surfen zwischen den Tracks
Selbstbestimmung in der City und beim Sex
Wir ticken nicht mehr analog, sondern digital
Neuanfänge, Wiederholungen zum x ten Mal
Brüche in unserem Leben
Versatzstücke, Patchworkfamilie
Das sind die Fäden, die wir weben
Zu einem Teppich,
mit dem wir abheben?

Refrain:

Oh no, wir machen’s so:
Wir nehmen unser Potential
Ob analog oder digital
Werfen’s in die Waage,
auch auf die alten Tage
machen unsere Kinder froh,
fit für die Zukunft sind wir sowieso.


Doch schon sollen wir wieder gebären
Und uns zu Hause verzähren
Vor Langeweile am häuslichen Herd,
damit unsere Nation sich nicht entleert.
Kritische Stimmen in allen Medien:
Mutterschaft als höchstes Ziel woll’n sie uns pred’jen!
Kritik, Kritik von allen Rängen
Aus allen Rohren, zurück zu den Zwängen,
heißt es, dann werden wir’s schaffen,
und unsere Nation wird nicht erschlaffen!
Was, zurück zu Heim und Herd?
Machen wir wieder alles verkehrt?

Refrain:

Oh no, wir machen’s so:
Wir nehmen unser Potential
Ob analog oder digital
Werfen’s in die Waage,
auch auf die alten Tage
machen unsere Kinder froh,
fit für die Zukunft sind wir sowieso.



Schon Friedrich Schiller nahm’s genau
im Innern waltet die züchtige Hausfrau“
schrieb er und schwäbelte im Salon
und die Frauen gaben ihm kein Pardon
sie lachten ihn aus und amüsierten sich
darüber allzu königlich.
Die Glocke“ war’s, in der er’s schrieb
kein weibliches Auge trocken blieb.
So gescheh’n zu Schillers Zeiten
Und jetzt, 200 Jahre später rund
Halten wir wieder unseren Mund?

Refrain:

Oh no, wir machen’s so:
Wir nehmen unser Potenzial
Ob analog oder digital
Werfen’s in die Waage,
auch auf die alten Tage
machen unsere Kinder froh,
fit für die Zukunft sind wir sowieso.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen